Die bauliche Entwurfsplanung ist ein zentraler Schritt im Planungsprozess eines Bauprojekts, bei dem die grundlegende Gestaltung und Konzeption eines Gebäudes oder einer baulichen Anlage entwickelt wird. Ziel dieser Tätigkeit ist es, eine visuelle, funktionale und technische Grundlage zu schaffen, die die Anforderungen des Bauherrn erfüllt und zugleich die baulichen, rechtlichen und gestalterischen Rahmenbedingungen berücksichtigt. Sie bildet die Brücke zwischen der Idee und der detaillierten Ausführungsplanung.
Wesentliche Aspekte der baulichen Entwurfsplanung umfassen:
1. **Analyse und Anforderungen**: Der Planungsprozess beginnt mit der Analyse der Bedürfnisse des Bauherrn, der Eigenschaften des Baugrundstücks und der gesetzlichen Vorgaben. Dazu gehören Aspekte wie die gewünschte Nutzung, das Budget, die Bauvorschriften und die Umgebungsbedingungen.
2. **Entwicklung eines Raum- und Funktionsprogramms**: Basierend auf den Anforderungen wird ein Konzept für die Organisation und Nutzung der Räume erstellt. Dabei wird festgelegt, welche Räume benötigt werden, wie sie zueinander angeordnet sind und welche Funktionen sie erfüllen sollen.
3. **Gestalterische Konzepte**: Im Mittelpunkt steht die Entwicklung eines Designs, das sowohl funktional als auch ästhetisch überzeugt. Hier werden Formen, Proportionen, Materialien und gestalterische Elemente festgelegt, die dem Gebäude einen unverwechselbaren Charakter verleihen.
4. **Erstellung von Skizzen und Plänen**: Der Entwurfsprozess wird durch die Anfertigung von Skizzen, Grundrissen, Schnitten und Ansichten visualisiert. Diese Pläne bieten eine erste Vorstellung davon, wie das fertige Gebäude aussehen und funktionieren wird.
5. **Berücksichtigung von technischen und baulichen Anforderungen**: Bereits in der Entwurfsphase werden erste Überlegungen zu statischen Konzepten, Energieeffizienz, technischen Anlagen (wie Heizung, Lüftung, Elektrik) und den verwendeten Materialien angestellt.
6. **Integration in die Umgebung**: Der Entwurf wird in den städtebaulichen und landschaftlichen Kontext eingebettet. Dazu gehört die Abstimmung mit der Nachbarbebauung, der Umgebungsgestaltung und der Ausrichtung des Gebäudes, beispielsweise im Hinblick auf Licht- und Schattenverhältnisse.
7. **Präsentation des Entwurfs**: Der Entwurf wird dem Bauherrn präsentiert, oft mithilfe von 3D-Visualisierungen, Modellen oder digitalen Animationen. Ziel ist es, die Planung verständlich zu machen und eine fundierte Entscheidungsgrundlage zu schaffen.
8. **Abstimmung und Optimierung**: Auf Basis von Rückmeldungen des Bauherrn und anderer Beteiligter wird der Entwurf überarbeitet und optimiert. Dabei können gestalterische, funktionale oder wirtschaftliche Aspekte angepasst werden.
9. **Kostenschätzung**: Parallel zur Entwurfsplanung wird eine erste Kostenschätzung erstellt, um sicherzustellen, dass der Entwurf im vorgegebenen Budgetrahmen bleibt.
10. **Abschluss der Entwurfsplanung**: Die Entwurfsplanung endet mit der Erstellung eines finalen Entwurfs, der als Grundlage für die weiteren Planungsphasen, wie die Genehmigungsplanung und die Ausführungsplanung, dient.
Die bauliche Entwurfsplanung ist ein kreativer und analytischer Prozess, der die Vision eines Projekts konkretisiert und seine Machbarkeit überprüft. Sie erfordert ein Zusammenspiel von Ästhetik, Funktionalität, Technik und Wirtschaftlichkeit und legt den Grundstein für die erfolgreiche Umsetzung eines Bauvorhabens.